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Es blies ein Jäger wohl in sein Horn: Eine spielerische und praktische Erkundung des Jagdschloss Grunewald am 27.09., 28.09. und 29.09.2015 mit dem Theater Ramba Zamba und MuseumsmitarbeiterInnen aus Marketing, Führung und Verwaltung sowie weiteren Gästen

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Kaiserwetter über dem Grunewaldsee  - oder sollte man in diesem Fall eher vom königlich preußischen Blau am Himmel sprechen? An drei aufeinanderfolgenden sonnigen Herbsttagen trafen sich unter anderem Kostüm- und Maskenbildnerin, Theater- und Musikpädagogin und verschiedene SchauspielerInnen des Theater Ramba Zamba mit MuseumsmitarbeiterInnen der Schlösser und Gärten im Jagdschloss Grunewald zu einem erlebnisreichen und prall gefüllten Workshop-Marathon durch die Themen Jagd, Musik, Spiel, Tanz und Bildende Kunst.

Medias in res begann das lange Wochenende mit einem kundig geführten Rundgang durch das Schlossmuseum. Beeindruckend fanden die Theatergäste die aus Geweihen gebauten Stühle und das Jagdgeschirr, z.B. ein Wildschwein als Suppenschüssel oder Trinkgefäße in Form von Fuchsköpfen, ebenso aber auch die Jagdwaffen und opulente Kleider mit fein gemalter Spitze auf den Bildern der preußischen Fürstinnen. Die Führerin erzählte anschaulich und ließ sich auch durch überraschende Fragen nicht aus der Ruhe bringen.

Nach diesem inhaltlichen Einstieg versammelten sich die TeilnehmerInnen zu einer spielerischen Vorstellungsrunde mit gesanglicher Untermalung auf der sommerlich warmen Streuobstwiese. Am Nachmittag stellten die  Theatergäste ihr Programm vor und fanden sich die TeilnehmerInnen zu verschiedenen Arbeitsschwerpunkten zusammen. Ganz wie im richtigen Theaterleben sollte im Verlauf der drei Tage eine Inszenierung mit den Themen des Jagdschlosses entstehen. Ausgehend von den ersten Museumseindrücken des Vormittags stürzte sich ein Teil der Teilnehmerinnen in die reichhaltig vorhandenen Farben und Materialien, um gemeinsam erste Gemälde und Ausstattungselemente zu gestalten. Währenddessen begannen die Spielinteressierten erste Improvisationen zum Thema Jagd und den Motiven verschiedener Gemälde.

Am zweiten Tag bildete eine von den SchauspielerInnen angeleitete Aufwärmrunde den Start des Programms. Anschließend stimmten sich die TeilnehmerInnen mit gemeinsam gesungenen Jagdliedern auf den Ort ein. Der Museumsschließtag bescherte dem Workshop die luxuriöse Situation, Ausstellung und Hof ganz für sich zu haben. Gruppen und einzelne strömten aus, um sich von Gemälden oder anderen Ausstellungsstücken erneut inspirieren zu lassen. Die SpielerInnen erarbeiteten Szenen zum Thema Hirschjagd, wobei der Ausdruck „durch die Lappen gehen“ ganz praktisch umgesetzt wurde, und beschäftigten sich dann mit der Umsetzung zweier Werke von Cranach: einer Darstellung des ersten Menschenpaares unter dem Baum der Erkenntnis und dem Gemälde „David und Bathseba“. Worum geht es auf den Bilder? Was fällt den Ramba Zamba SchauspielerInnen besonders auf? Gleichzeitig entstanden weitere Gestaltungen und erste Kostümideen.

Am dritten Workshop-Tag trafen sich die TeilnehmerInnen aus dem Theater und aus dem Museum bereits wie alte Bekannte zum morgendlichen Aufwärmen und Einsingen. Danach wurde weiter an Szenen und Gestaltungen gearbeitet, sehr zur Freude der Museums- und CafebesucherInnen, die als unfreiwilliges Publikum dem ungewöhnlichen Geschehen folgten. Den Höhepunkt des WS wie auch des Tages bildete dann eine Treibjagd im Hof mit Hörnerklang und die höfische Festtafel der TeilnehmerInnen in Kostüm und Maske -  ausgestattet mit der nach Motiven des Jagdschloss gestalteten Bildergalerie und unterhalten durch szenische Vorführung, Gesang und Menuetttanz. Die Anstrengungen wurden durch Applaus der MuseumsbesucherInnen belohnt, die sich im Anschluss über den Grund der seltsamen Ereignisse und das Projekt informieren ließen. Entspannt und gut unterhalten traten die TeilnehmerInnen den Rückweg durch den Grunewald an.

Text in Leichter Sprache

Theater spielen im Jagd-Schloss Grunewald

Wo hat dieser Workshop stattgefunden?

Der Workshop hat im Jagd-Schloss in Berlin stattgefunden
vom 27. bis 29. September 2015.

Wer hat bei diesem Workshop teilgenommen?

Am Workshop haben Personen teilgenommen,
die bei der Stiftung Preußische Schlösser und
Gärten Berlin-Brandenburg arbeiten.
Diese Personen haben bei Ihrer Arbeit unterschiedliche Aufgaben:

  • Führerin oder Führer durch die Ausstellungs-Angebote
  • Öffentlichkeits-Arbeit
  • Verwaltung

Die Anleiterinnen und Anleiter des Workshops
sind vom Theater Ramba Zamba:

  • Schauspielerinnen und Schauspieler,
    die mit verschiedenen Behinderungen leben
  • Theater-Macherinnen

Wie ist dieser Workshop abgelaufen?

Am 1. Tag haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zuerst
das Schloss-Museum besucht.
Dort sind ihnen besonders Gegenstände zum Thema Jagd aufgefallen:

  • Stühle aus Hirsch-Geweihen
  • Suppen-Schüssel in Form eines Wild-Schweins
  • Jagd-Waffen

Außerdem haben sich alle interessiert für die schönen Kleider
der preußischen Fürstinnen, die man auf vielen Gemälden sieht.

Als nächstes haben sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer
gegenseitig vorgestellt und näher kennengelernt.
Dafür haben sie gemeinsam auf einer Wiese gesungen.

Am Nachmittag des 1. Tages haben Theater-Leute von Ramba Zamba
den Teilnehmerinnen und Teilnehmern den Ablauf der 3 Tage erklärt:
Am Ende soll es Theater-Szenen geben,
bei dem das Jagd-Schloss vorkommt.
Und die Personen, die in der Vergangenheit dort gelebt haben.

Sofort haben alle mit der Arbeit für die Theater-Szenen angefangen.
Manche haben als Schauspielerinnen und Schauspieler ausprobiert,
was man zum Thema Jagd darstellen kann.
Andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben an der Ausstattung
für die Theater-Szenen gearbeitet:
Sie haben zum Beispiel Gegenstände erfunden
mit den vielfältigen Materialien,
die es beim Workshop dafür gab.
Oder Hirsch-Geweihe aus Ästen hergestellt, die sie gesammelt haben.

Am 2. Tag haben die Theater-Leute zuerst Schauspiel-Übungen
mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gemacht.
Dann haben alle probiert,
wie man das Thema Hirsch-Jagd
gut im Theater darstellen kann.
Außerdem haben sie 2 Gemälde des Malers Lucas Cranach
genau angesehen.
Sie haben gemeinsam überlegt: Was kann man aus den Bildern
für die Theater-Szenen übernehmen?
Gleichzeitig haben einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer
schon erste Kostüme hergestellt.

Am 3. Tag kannten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon gut.
Zuerst haben sie zusammen Gesangs- und Schauspiel-Übungen gemacht.
Dann haben sie weiter an den Theater-Szenen gearbeitet.
Und an den Kostümen und Gegenständen,
die darin vorkommen sollten.

Zum Schluss des Workshops haben die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer dann die Theater-Szenen aufgeführt
im Hof des Jagd-Schlosses.
Dort sind dann alle Dinge und Themen vorgekommen,
mit denen sie sich an den 3 Tagen beschäftigt hatten:

  • Es gab eine wilde Hirsch-Jagd im Schloss-Hof.
    Dazu gab es laute Ton-Signale aus Blas-Instrumenten.
  • Es gab einen großen Tisch mit einem Fest-Essen,
    wie es früher bei den Fürsten und Fürstinnen üblich war.
    Dabei hatten alle prächtige Kostüme an.
  • Es gab Gesang und Tanz.
  • Und es gab Theater-Szenen zu den Gemälden
    aus dem Schloss-Museum.

Das Publikum für das Theater-Stück waren die Besucherinnen und
Besucher des Schloss-Museums,
die zufällig gerade da waren.
Sie wussten vorher nichts von dem Theater-Stück.
Alle waren begeistert und es gab großen Applaus.

Was war das Ergebnis dieses Workshops?

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben das Thema Jagd-Schloss
mit Theater-Spielen erlebt.
Dabei hatten sie viel Spaß.
Und sie haben dabei viel voneinander gelernt.

MP3

Audiodatei zum Text - MP3 (3973 kB)

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PDF

Transkription zum Video Original-Ton Workshop im Jagdschloss Grunewald - PDF (26 kB)

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Fotos

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Video

Workshop im Jagdschloss Grunewald

Sie können das Video hier auch herunterladen (75 MB)

Tastaturbedienung
p = play, s = stop, v = 5 Sekunden vor, z = 5 Sekunden zurück, 1 = lauter, 2 = leiser

Film von Sandra Merseburger, der den Workshop mit verschiedenen Stationen schildert: vom morgendlichen Aufwärmen, über eine Bilderkundung bis hin zu szenischen Proben und der gemeinsamen Festtafel.

Achtung! Das zweite Video hat neue Hotkeys, Buchstaben für die Tastaturbedienung. i = play, a = stop, o = 5 Sekunden vor, u = 5 Sekunden zurück, 3 = lauter, 4 = leiser

Hörfilm - Workshop im Jagdschloss Grunewald

Sie können das Video hier auch herunterladen (120 MB)

Tastaturbedienung
i = play, a = stop, o = 5 Sekunden vor, u = 5 Sekunden zurück, 3 = lauter, 4 = leiser

Hörfilmfassung des Films von Sandra Merseburger. Der zusätzliche Sprecherton ist mit Schwarzfilm unterlegt.

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