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Workshop: Vermittlung für Blinde und Sehbehinderte - Einführung und praktische Übungen im Deutschen Technikmuseum am 18.06.2015

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"Grau, theurer Freund, ist alle Theorie..."
der Ausruf aus dem Goethe'schen Sprich-Wortschatz hätte gut auch als Leitmotiv für diesen Workshop gelten können. Denn nach der thematischen Einführungsveranstaltung ( Blinde und Sehbehinderte, Sensibilisierung I ) vom 03.Juni 2015 folgte für die Damen und Herren des Technikmuseums an diesem Tag ein praktischer Exkurs.

Die Referentinnen von der initiative ausstellungen barrierefrei, Christiane Schrübbers und Anja Winter, hatten dafür mit Hilfe entsprechend eingerichteter Brillen eine Simulation vorbereitet, die den Teilnehmern zunächst eine Erfahrbarkeit der Wahrnehmung, wie sie, je nach Art und Grad der simulierten Einschränkung, Sehbehinderte oder Blinde erleben, ermöglichen sollten. Der Übung folgte unmittelbar eine Auswertungsrunde, in der die Teilnehmer dann kurz ihre jeweiligen Eindrücke und Empfindungen, Erlebnisse und Erkenntnisse beschreiben und diskutieren konnten. Da war von Überraschung und von Unsicherheit die Rede und von dem ungewohnten Gefühl, sich auf einen sehenden Begleiter verlassen zu müssen.

Eine Erfahrung, die alle Teilnehmer übereinstimmend als überzeugend und motivierend beschrieben für das Bemühen um eine inklusivere Museumsgestaltung. Entsprechend teilnahmsvoll verliefen denn auch im zweiten Teil des Workshops die Übungen mit den Vorführern des Museums. In der Abteilung Schmuckherstellung und der museumseigenen Handsatzdruckerei fanden dazu Vorführungen statt, in denen die Vorführer unter Anleitung der Referentinnen die Gerätschaften und Maschinen durch ausführlichere bildliche Beschreibung auch für Sehbehinderte und Blinde erlebbar zu präsentieren suchten. Auch diese Übungen wurden in anschließender Runde ausführlich diskutiert und ausgewertet und am Ende stand die für den einen oder anderen vielleicht überraschende Erkenntnis, dass eine auf inklusive Erlebbarkeit ausgerichtete Präsentation, letztlich allen Museumsbesuchern zugutekommt.
 

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Ausstellungen erklären für Blinde und
Personen mit einer Sehbehinderung

Wo hat dieser Workshop stattgefunden?

Der Workshop hat am 18. Juni 2015
im Deutschen Technik-Museum in Berlinstattgefunden.

Wer hat bei diesem Workshop teilgenommen?

Am Workshop haben Personen teilgenommen,
die im Deutschen Technik-Museum arbeiten.
Diese Personen haben bei Ihrer Arbeit unterschiedliche Aufgaben:

  • Führerin oder Führer durch die Ausstellung
  • Vorführer von Geräten und Maschinen aus der Sammlung des
    Deutschen Technik-Museums, zum Beispiel aus der Druck-Werkstatt
  • Besucher-Service im Deutschen Technik-Museum, zum Beispiel
    am Empfangs-Tresen

Die Anleiterinnen für diesen Workshop gehören zur
initiative ausstellungen barrierefrei:
Christiane Schrübbers bietet Fortbildungen an für Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter von Museen und macht Pläne für barrierefreie Ausstellungen.
Anja Winter hatselbst eine Sehbehinderung und macht Führungen
in verschiedenen Museen in Berlin.

Wie ist dieser Workshop abgelaufen?

Im Workshop haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfahren, wie
Blinde oder Personen mit einer Sehbehinderung
einen Museums-Besuch erleben.
Dafür haben sie eine Übung gemacht:
Sie haben Spezial-Brillen aufgesetzt,
mit denen sie fast nicht mehr sehen konnten.
Danach haben die Teilnehmerinnen über ihre Erlebnisse gesprochen:
Viele haben gesagt,
dass sie sich sehr unsicher gefühlthaben bei der Übung.
Und dass es für sie ungewohnt war,
dass sie sich ganz auf eine andere Person verlassen mussten.

Danach haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
die Schmuck-Werkstatt und die Druck-Werkstatt des Museums besucht.
Dort mussten die Vorführerinnen und Vorführer des Museums
verschiedene Gegenstände aus der Sammlung mit Worten beschreiben
für Personen mit einer Sehbehinderung.
Die Anleiterinnen haben sie dabei unterstützt.

Zum Schluss haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
über diese Frage gesprochen:
Wie beschreibt man Gegenstände so,
dass Blinde und Personen mit Sehbehinderung
einen passenden Eindruck von diesen Gegenständen bekommen.

Was war das Ergebnis dieses Workshops?

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben gesagt:
Es ist besser,
wenn man im Museum viel selbst erfahren kann.
Das hilft allen Personen, wenn sie die Ausstellung verstehen möchten.
Egal, ob diese Personen mit oder ohne Behinderung leben.

MP3

Audiodatei zum Text - MP3 (2505 kB)


Audiodatei zum Original-Ton Workshop - MP3 (6185 kB)

Original-Ton: TeilnehmerInnen sprechen über ihre Eindrücke vom Workshop und die aus den praktischen Übungen neu gewonnenen Erkenntnisse.

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PDF

Transkription zur Audiodatei Original-Ton PDF (59 kB)

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Fotos

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