Rezeption - Wie erlebt ein Besucher mit Lernschwierigkeiten eine Ausstellung?
am 27. 01. 2016 im Deutschen Technikmuseum mit GETEQ (Gesellschaft für teilhabeorientiertes Qualitätsmanagement) und TeilnehmerInnen aus den Bereichen Sammlungsdienst, Kuration, Führung und weiteren Gästen
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Nach einer Vorstellungsrunde aller TeilnehmerInnen und der ModeratorInnen der GETEQ, berichteten letztere von ihrem Alltag, ihrem Beruf als Evaluatoren und ihren Interessen. Wie leben, lernen und arbeiten Menschen mit Lernschwierigkeiten, welchen Bedingungen und Regeln sind sie z.B. im betreuten Wohnen oder in Heimen und Werkstätten ausgesetzt? Anschließend ergingen konkrete Fragen der TeilnehmerInnen aus dem Museum an die GETEQ-ModeratorInnen, die Rezeption von Ausstellungen betreffend. Erkenntnisse und mögliche Verbesserungen konnten gleich zu Papier gebracht werden. Alle Akteure gingen von einem Anspruch auf eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Lernschwierigkeiten an der Rezeption der Ausstellung des Technikmuseums aus. Probleme von Menschen mit Lernschwierigkeiten bei der Rezeption sind oft gar nicht so speziell, sondern können auch Probleme aller Besucher im Museum sein.
Vorgestellt wurde eine kleine Broschüre „Workshop für das Technik-Museum“, in der Beispiele aufgeführt sind, wie unterschiedlich Menschen mit Lernschwierigkeiten Präsentationen aufnehmen und was sie interessiert und anzieht. Während des Workshops verwendete Fremdwörter wurden umgehend erklärt. Der Dialog miteinander wurde so gleich zum Anlass, um einige Prinzipien der Leichten Sprache zu erläutern und praktisch anzuwenden. Im zweiten Teil trafen sich dann die TeilnehmerInnen des Projektes vor einem Gemälde, das eine GETEQ-Moderatorin ausgesucht hatte und diskutierten, was daran interessant und auffällig sei, wie unterschiedlich es interpretierbar wäre und ob die beigegebenen Informationen ausreichten.
Dann teilten sich die Workshop-TeilnehmerInnen in drei Gruppen, um sich – bewaffnet mit verschiedenen Arbeitsaufträgen - unterschiedliche Abteilungen des Technikmuseums genauer anzuschauen. Fragen der Gäste waren etwa: Was ist Elektrizität? oder Wie fliegt ein Flugzeug? Dabei ging es auch darum, ob die zu den Ausstellungsstücken beigegebenen Informationen lebendig und anschaulich genug sind, ob es genügend Bezüge zu heute gibt und ob man sich als Besucher innerhalb der Ausstellung gut genug orientieren kann. Bei einer Abschluss-Runde aller TeilnehmerInnen wurde unter anderem festgestellt, dass es keine einfachen Standardlösungen für die bessere Zugänglichkeit gibt, sondern das man im Einzelfall – und am besten mit einer konkreten Zusammenarbeit - prüfen müsste, was man vereinfachen, was man konkretisieren, was man übersichtlicher machen könnte.
Text in Leichter Sprache
Wie ist ein Ausstellungs-Besuch für Personen
mit Lernschwierigkeiten?
Wo hat dieser Workshop stattgefunden?
Der Workshop hat am 27. Januar 2016 stattgefunden
im Deutschen Technik-Museum in Berlin.
Wer hat bei diesem Workshop teilgenommen?
Am Workshop haben Personen teilgenommen,
die im Deutschen Technik-Museum arbeiten.
Diese Personen haben bei Ihrer Arbeit unterschiedliche Aufgaben:
- Führerin oder Führer durch die Ausstellung
- Sammlung des Deutschen Technik-Museums
zum Beispiel aus der Druck-Werkstatt - Planung der Ausstellungen
Die Anleiterinnen und der Anleiter für diese Workshop
arbeiten bei der Firma GETEQ.
Dort arbeiten Personen mit Lernschwierigkeiten.
Genaue Informationen zur Arbeit dieser Personen
finden Sie auf der Seite xy in diesem Buch.
Wie ist dieser Workshop abgelaufen?
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben in Gruppen
verschiedene Abteilungen der Ausstellung
im Deutschen Technik-Museum besucht.
Wenn bei der Beschreibung der Ausstellung
unbekannte Begriffe und Fremdworte benutzt worden sind,
dann haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam
eine andere Erklärung gefunden.
Dabei haben die Anleiterinnen und Anleiter der Workshop
die wichtigsten Regeln für Leichte Sprache erklärt.
Dabei wurde auch klar: Es ist gut für die Verständlichkeit,
wenn man die Beispiele für eine bestimmte Technik von früher
mit seinen eigenen Lebens-Erfahrungen von heute verbinden kann.
Außerdem ist es wichtig, dass man die Wege im Museum gut findet.
Dafür muss es Schilder geben, die man gut sieht und versteht.
Was war das Ergebnis dieses Workshops?
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben
bei diesem Workshop gemerkt:
Es gibt keine Erklärungen, die immer funktionieren.
Man muss bei jedem einzelnen Gegenstand
in der Ausstellung neu überlegen,
wie man etwas leicht verständlich beschreibt.
Dafür arbeitet man dann am besten mit Personen
mit Lernschwierigkeiten zusammen.
MP3
Audiodatei zum Text MP3 (2883 kB)
Audiodatei zum Original-Ton 1 MP3 (7285 kB)
Original-Ton: TeilnehmerInnen berichten am Anfang des Workshops über ihre Erfahrungen und Erwartungen.
Audiodatei zum Original-Ton 2 MP3 (7179 kB)
Original-Ton: TeilnehmerInnen fassen ihre Eindrücke am Ende des Workshops zusammen.
Transkription zur Audiodatei 1, Original-Ton PDF (191 kB)
Transkription zur Audiodatei 2, Original-Ton PDF (185 kB)