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Wege und Gegenstände für blinde Personen beschreiben im Deutschen Technik-Museum

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Am 10.11.2015 wurde der Themenschwerpunkt Blinde und Sehbehinderte im Technikmuseum mit dem Projekt Berlin für Blinde und der blinden Moderatorin Silja Korn sowie interessierten TeilnehmerInnen aus den Bereichen Besucherservice, Vorführung und Führung fortgesetzt.

Insbesondere interessant für die Teilnehmenden war die Beschreibung der im Eingangsbereich des Technikmuseums von der Decke hängenden Cessna vom Matthias Rust. Anschließend konnten die TeilnehmerInnen mit Augenmasken versehen ihre Tast- und Beschreibungsfähigkeiten an einem unbekannten Gegenstand erproben  und anhand von Beschreibungen weitere Gegenstände aus einer Auswahl heraussuchen. Für den Bereich "Wegbeschreibungen" gaben die ReferentInnen eine Einführung, bei der auf die besondere Bedeutung von beweglichen und unbeweglichen Orientierungsmarken, sowie von Materialbeschaffenheit und Klangbild für die Bewältigung einer Wegstrecke hingewiesen wurde. Auch welche große Bedeutung der rechte Winkel als physiognomisch leicht nachvollziehbarer Richtungsweiser im "Navigationssystem' von Blinden und Sehbehinderten zukommt, konnten die TeilnehmerInnen dabei erfahren.

Nachdem so Grundlagen für die Erarbeitung von Objekt- und Wegbeschreibungen gelegt worden waren, begaben sich die TeilnehmerInnen zur praktischen Anwendung in die Ausstellung. Verschiedene Arbeitsgruppen beschrieben Wegabschnitte und ließen diese dann von der blinden Moderatorin begutachten, sprich testen. Einzelne MitarbeiterInnen erkundeten für sich das Gehen mit dem Blindenstock. Im Ausstellungsbereich zum Thema Weltall wurde das besondere Klangerlebnis in einem kuppelförmigen Raum ausgetestet.

Den Abschluss des Workshops bildete die gemeinsame Beschreibung und dann handgreifliche Erkundung eines nicht benannten technischen Gegenstandes zusammen mit der blinden Moderatorin. Hierbei wurde den sehenden TeilnehmerInnen besonders eindrücklich vor Augen geführt, dass eine gute Objektbeschreibung eine gut durchdachte inhaltliche Struktur benötigt, damit nichts Wesentliches vergessen wird und sich ein inneres Bild nach und nach aufbauen kann.

Text in Leichter Sprache

Wege und Gegenstände für blinde Personen beschreiben im Deutschen Technik-Museum

Wo hat dieser Workshop stattgefunden?

Der Workshop hat am 10. November 2015
im Deutschen Technik-Museum in Berlin stattgefunden.

Wer hat bei diesem Workshop teilgenommen?

Am Workshop haben Personen teilgenommen,
die im Deutschen Technik-Museum arbeiten.
Diese Personen haben bei Ihrer Arbeit unterschiedliche Aufgaben:

  • Besucher-Service
  • Führerin oder Führer durch die Ausstellung
  • Vorführen von Gegenständen aus der Sammlung des Museums

Die Anleiterinnen und der Anleiter waren dieselben Personen
wie bei der Workshop am 15. September im Schloss Sanssouci.

Wie ist dieser Workshop abgelaufen?

Zuerst haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
das Flugzeug angesehen, mit dem der Hobby-Pilot Matthias Rust
im Jahr 1987 auf dem Roten Platz in Moskau landete.
Dieses Flugzeug hängt im Eingangs-Bereich des Museums
an der Decke.
Damit haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
eine erste Beschreibung eines Ausstellungs-Stücks geübt.

Dann haben alle Augen-Masken aufgesetzt.
Sie mussten dann Gegenstände ertasten und
diese Gegenstände beschreiben.

Im nächsten Abschnitt des Workshops haben die Anleiterinnen erklärt,
wie man einer blinden Person am besten einen Weg beschreibt.
In Gebäuden kann man dabei zum Beispiel
auf unterschiedliche Boden-Beläge hinweisen.
Diese können blinde Personen unter ihren Füßen spüren
und auch hören.
Die Schritte klingen nämlich auf einem Holz-Boden
anders als auf einem Teppich-Boden.

Als nächstes haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Arbeits-Gruppen gebildet und Wege im Museum beschrieben.
Die blinde Anleiterin hat dann diese Weg-Beschreibungen
gleich ausprobiert und Tipps zur Verbesserung gegeben.
Manche Teilnehmerinnen und Teilnehmer
haben mit Augen-Masken auch Weg-Beschreibungen ausprobiert.
Und dabei zum 1. Mal Blinden-Stöcke benutzt.

Zum Schluss haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
eine große Schiffs-Schraube ertastet und beschrieben.
Dabei wurde klar:
Die Reihenfolge der Informationen ist bei der Beschreibung sehr wichtig,
damit blinde Personen einen Gegenstand gut verstehen.

Was war das Ergebnis dieses Workshops?

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben gelernt,
wie man am besten Wege und Gegenstände für Blinde und
Personen mit Sehbehinderung beschreibt.


MP3

Audiodatei zum Text - MP3 (2883 kB)

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PDF

Transkription zum Video 1, Original-Ton PDF (18 kB)

Transkription zum Video 2,  Original-Ton PDF (23 kB)

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Fotos

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Videos

Video 1 - Workshop im Deutschen Technikmuseum am 10.11.2015

Sie können das Video hier auch herunterladen (36 MB)

Tastaturbedienung
p = play, s = stop, v = 5 Sekunden vor, z = 5 Sekunden zurück, 1 = lauter, 2 = leiser

Video 1: Sehbehinderter Moderator erläutert die Vor- und Nachteile der getesteten Wegbeschreibung für einen bestimmten Wegabschnitt.

Achtung! Das zweite Video hat neue Hotkeys, Buchstaben für die Tastaturbedienung. i = play, a = stop, o = 5 Sekunden vor, u = 5 Sekunden zurück, 3 = lauter, 4 = leiser

Video 2 - Workshop im Deutschen Technikmuseum am 10.11.2015

Sie können das Video hier auch herunterladen (114 MB)

Tastaturbedienung
i = play, a = stop, o = 5 Sekunden vor, u = 5 Sekunden zurück, 3 = lauter, 4 = leiser

Video 2: Blinde Moderatorin erkundet eine Schiffsschraube während die Teilnehmergruppe beschreibt.

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