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Gehörlose und schwerhörige BesucherInnen - Sensibilisierung II
Am 04.11.2015 setzten die Moderatorinnen von Die Visionäre e.V. ihren Workshop im Deutschen Technikmuseum mit Teilnehmenden aus den Arbeitsbereichen Besucherservice, Vorführung und externen Gästen fort.

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Wie schon im Juni sorgten Bettina Kokoschka und Billa Schmitz für einen unterhaltsamen und lehrreichen Nachmittag im Technikmuseum. Da teilweise dieselben Teilnehmenden dabei waren, konnten die ModeratorInnen die aus dem ersten Workshop schon bekannten Fakten aus der Gehörlosenkultur und der Gebärdensprache voraussetzen und weiter vertiefen. Zunächst wurden wichtige Vokabeln aus dem Museumskontext aufgefrischt und anschließend das Geheimnis der Gebärdennamen gelüftet. Im Unterschied zur hörenden Welt, findet die Community der Gehörlosen ihre Namen anhand von charakteristischen Personenmerkmalen, beispielsweise einer auffälligen Brille, besonderer Ohrringe oder auch typischer Lieblingstätigkeiten wie Motorradfahren. In lebhafter Runde wurden alle Teilnehmenden gemeinsam neu benannt und sprachen sich dann gegenseitig mit den neuen Namen an.

Im nächsten Abschnitt folgte eine vertiefende Übung zum Thema Mimik, bei der die Teilnehmenden durch Gesichtsausdruck und Körperhaltung verschiedene Gefühle vorspielten, die dann durch die Gruppe erkannt wurden. Im zweiten Teil des Nachmittags begab sich die Gruppe erneut in den Ausstellungsraum, wo augenscheinlich wurde, wie wichtig eine gute Beleuchtung für die visuelle Kommunikation von Gehörlosen ist. In der Filmabteilung wartete eine Überraschung auf die Teilnehmenden: Eine gehörlose Besucherin sprach die Gruppe an und ließ sich den Weg zu verschiedenen Punkten im Haus erklären. Da konnten einzelne Gebärden sofort genutzt werden, und gleichzeitig zeigte sich, dass die vorhergehenden Übungen für die nötige Lockerheit gesorgt hatten, so dass die hörenden MitarbeiterInnen des Museums ohne Scheu Gesicht und Körper im Dienste einer gelingenden Verständigung einsetzen konnten. Eine Filmkamera lief mit, und am Ende hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, das Ergebnis ihrer Bemühungen auf der Leinwand zu bewundern. Applaus!

Nachspiel: Wenige Tage nach dem Workshop kam es zufällig zu einer Begegnung eines der Teilnehmer mit einer Gruppe Gehörloser in der Ausstellung. „Mir sind direkt einige Worte wieder eingefallen, und die waren ganz positiv überrascht. Ein gutes Gefühl!“, berichtete der Teilnehmer.

Text in Leichter Sprache

Wie erleben Gehörlose und schwerhörige Personen
einen Besuch im Technik-Museum? - 2. Teil

Wer hat bei diesem Workshop teilgenommen?

An der Veranstaltung haben teilgenommen:
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Abteilungen
Besucher-Service und Vorführung

Wer hat den Workshop angeleitet?

Die Anleiterinnen waren Bettina Kokoschka und Ute Sybille Schmitz.
Informationen zu den Anleiterinnen finden Sie auf Seite ZW.

Wie ist dieser Workshop abgelaufen?

Dieser Workshop war eine Fortsetzung des Workshops,
der am 30. Juni 2015 stattgefunden hat.
Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses 2. Workshops
sind auch beim 1. Workshop dabei gewesen.
Und sie wussten schon ein paar Dinge zur Gebärden-Sprache
und Verständigung ohne Worte.

Die Anleiterinnen haben zuerst erklärt,
wie die Namen von Gehörlosen in Gebärden-Sprache entstehen.
Das ist nämlich ganz anders, als bei hörenden Personen.
Gehörlose geben sich und anderen Personen Namen,
die auffällige Merkmale der Person oder Eigenschaften beschreiben.
Oder sogar Hobbys, die diese Person hat.
Zum Beispiel:

  • eine auffällige Brille
  • besondere Ohr-Ringe
  • das Hobby Motorrad-fahren

Als nächstes gab es eine Übung:
Einzelne Teilnehmerinnen und Teilnehmern mussten dabei
verschiedene Gefühle darstellen mit ihrem Gesichts-Ausdruck und
ihrer Körper-Haltung.
Die anderen mussten erraten, was damit gemeint war.

Dann haben alle die Ausstellung im Museum besucht.
Dort gab es in der Film-Abteilung eine Überraschung:
Eine fremde, gehörlose Besucherin des Museums wollte den Weg
zu verschiedenen Orten im Museum wissen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten ihr sofort weiterhelfen
mit den Gebärden, die sie im Workshop gerade gelernt hatten.

Ein paar Wochen später gab es eine ähnliche Situation:
Ein Teilnehmer des Workshops hat eine Besucher-Gruppe Gehörloser
im Museum getroffen.
Dem Teilnehmer sind direkt wieder ein paar Gebärden eingefallen
und er konnte sich mit der Besucher-Gruppe verständigen.
Er hat dann gesagt: Die gehörlosen Personen aus der Besucher-Gruppe
waren ganz positiv überrascht. Das war für mich ein gutes Gefühl!

Was war das Ergebnis dieses Workshops?

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verstehen
nach dem Workshop mehr von der Welt,
in der gehörlose Personen leben.
Und sie können sich über einfache Gebärden
mit diesen Personen austauschen.

MP3

Audiodatei zum Text - MP3 (2563 kB)

Audiodatei zum Original-Ton Workshop - MP3 (4614 kB)

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PDF

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Fotos

Fotografien von Rimus

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